Bürgerkrieg in Syrien, Polizeigewalt in den USA, Terroranschläge in Paris, Brüssel und Nizza, Putschversuch in der Türkei, Amoklauf in München, … Glaube, Fanatismus, Ideologien, Größenwahn, Ehre, … die Nachrichten sind voll davon. Die Welt zeigt sich von ihrer hässlichen Seite. War das schon immer so und ist es mir nur nicht aufgefallen, weil ich früher andere Dinge im Kopf hatte? Nein, natürlich nicht. Kriege und Krisen begleiten mich seit meiner Geburt. In meine Jugend fällt u.a. der erste Golfkrieg. Ich war entsetzt und habe dagegen demonstriert. Aber damals hatte ich Angst um mich, heute ist das anders. Heute, als Familienvater, blicke ich besorgt auf meine Kinder und weiß nicht, was sie in dieser Welt alles miterleben müssen! Und gefühlt kommt der Terror immer näher. Tief eingebrannt hat sich in meinem Kopf ein Bild aus Nizza: ein Vater sitzt weinend neben seinem toten Kind. Gerade haben sie sich noch gemeinsam das Feuerwerk angeschaut und Sekunden später wird das Kind von einem dreifachen Familienvater überfahren. Grausam! So etwas will ich niemals erleben. Aber diese Sicherheit wird es für mich und für alle anderen Väter und Mütter dieser Welt nicht geben. Wir werden lernen müssen mit dem Gefühl der Ohnmacht und Schutzlosigkeit zu leben.
Und deshalb tun sie so gut, die Glücksmomente im Leben! Als ich am Freitag von den Schüssen in München hörte, dachte ich an das letzte Wochenende zurück. Geburtstagsfeier mit Freunden im Garten, die Große spielt mit meinem Patenkind begeistert Fußball, die Kleine schläft sicher in den Armen meiner Frau. Ich trinke mein Weizen und denke: ja, das Leben ist oft grausam – aber meine Familie und meine Freunde sind Glück, Sicherheit und Vertrauen. Ich lasse mir meine Glücksmomente nicht nehmen, auch wenn ich ab und an mal Angst habe!
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