Hunger?

JA!!!!!

Nickte meine Tochter auf die Frage, fingen in meiner Elternzeit meine Schweißporen an zu arbeiten. Hätte ich in solchen Momenten die Wahl zwischen einem 10km-Lauf und der Zubereitung des Mittagessens gehabt, ich hätte ohne zu zögern die 10km gewählt. Von mir aus auch 15km. Laufen entspannt mich, Kochen strengt mich an. Jedenfalls das Kochen für meine damals 10 Monate alte Tochter.

Dabei klang es morgens beim Frühstück aus dem Mund meiner Frau so leicht: „Du schälst einfach die Möhren und die Zucchini, dünstes sie im Topf und pürierst sie zu einem Brei.“ Und dann sollte ich auch noch dafür sorgen, dass meine Tochter ihren Brei pünktlich um 12h bekommt und die Schale auch komplett aufisst. Hört sich wirklich nicht schwer an. War es für mich aber. Eigentlich gab es nichts, was mir in meiner Elternzeit mehr Stress bereitet hat, als pünktlich zu Hause zu sein, das Mittagessen zu kochen und meine Tochter zu füttern.

Okay, da war noch was!!! Das Babyschwimmen in diesem wahnsinnig warmen Schwimmbecken mit diesem schrecklichem Chlorgestank. Stress pur! Wäre es nur das Schwimmen gewesen, okay. Aber: wer nur mit Schwimmwindel im warmen Wasser plantscht muss ja auch wieder angezogen werden. Und zwar schnell, damit sich das zarte Baby nicht erkältet. Vorher aber noch die Haut schön mit Creme einreiben, die Haare trocknen und wickeln. Und dann sich selbst noch anziehen. Aber wohin in der Zeit mit dem Kind? Der Boden und die Auflage waren ja nass. Die Frauen in der Nebenkabine hatten es leicht, die konnten sich gegenseitig unterstützen. Ich war fast immer mit meiner Tochter alleine in der Kabine. Nach dem ersten Babyschwimmen war ich so platt, dass ich direkt auf dem Sofa eingeschlafen bin. Irgendwann hatte ich meine Frau dann überzeugt, dass sie von uns beiden die viel bessere Babyschwimmerin sei. Ich musste ab dann nur noch einspringen, wenn sie verhindert war.

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