Partnerschaftlich geteilte Hausarbeit

Vor ein paar Wochen haben wir Vaeter.nrw ein Interview zum Thema „Partnerschaftlich Familie und Beruf leben“ gegeben. Aber partnerschaftlich Aufgaben so verteilen, dass beide Eltern zufrieden sind, geht das überhaupt?

Ich bin der Meinung eine exakte 50/50 Aufteilung funktioniert nicht. Wer es hundertprozentig fair und gerecht aufteilen will macht sich nur unglücklich. Wichtig ist doch, dass beide Elternteile mit ihrer ganz persönlichen Aufteilung klarkommen und im Idealfall auch noch zufrieden sind. Warum soll ich, um meine 50 Prozent zu erreichen, Dinge erledigen, die bei mir mega lange dauern und mir einfach keinen Spaß machen, meiner Frau hingegen die Arbeit super schnell von der Hand geht und sie es auch noch gerne macht?

Aber was umfasst Hausarbeit eigentlich alles?

Wenn es um partnerschaftliche Aufteilung geht, haben die meisten Menschen zwei Dinge im Kopf. Erziehung und Haushalt. Die Erziehung ist ein ganz eigenes Thema, die lasse ich heute mal außen vor. Und die Hausarbeit umfasst ja nicht nur Saugen und Wäsche. Auf dem Blog von „dasnuf“ habe ich einen Fragebogen zur Hausarbeit gefunden. Ganz spannende Liste. Was allerdings „Wer denkt an die Geburtstage der Verwandtschaft?“ oder „Wer denkt an ablaufende Fristen?“ mit Hausarbeit zu tun hat, erschließt sich mir nicht so ganz. Scheinbar nimmt die Checkliste das Wort Hausarbeit auch ganz genau und umfasst nur das Haus bzw. die Wohnung. Zur Gartenarbeit und Urlaubsplanung keine Fragen. Auch nicht wer die Steuererklärung macht oder das Fotoalbum vom letzten Sommerurlaub, die Batterie in den Feuermelder wechselt, das Spritzwasser für die Windschutzscheibe überprüft oder die Getränke aus dem Keller holt? Vielleicht sind das aber genau die Fragen, die weiter unten auf der Liste nach … noch kommen.

Eigentlich ist das meckern auf hohem Niveau. Im Großen und Ganzen zeigt der Fragebogen nämlich schon auf was alltägliche kleine und große Aufgaben im Haushalt sind. Und wenn man(n) ehrlich ist, dann rufen bei den meisten Familien heute immer noch die Frauen bei vielen Fragen „yep, meine Aufgabe“.

Wie kommt das überhaupt?

Ständig ließt man das Paare ohne Kind ihre Hausarbeit fair untereinander aufteilen und beide berufstätig sind. Schon komisch wieso das als Familien dann oft nicht mehr funktioniert? Irgendwo habe ich mal den Satz gelesen: Werdende Eltern gehen als gleichberechtigtes Paar in den Kreissaal und kommen als traditionelles Paar wieder heraus.“ Da ist schon was dran.

Der Mann bleibt in der Regel im Job und die Frau kümmert sich um das gemeinsame Baby. Und da sie ja so viel Zeit hat, macht sie den Haushalt einfach parallel mit. Ist ja so easy mit Baby 😉 Dann freut sich abends der Partner und die Stimmung ist gut. Mann gewöhnt sich an den Luxus und vergisst in wenigen Tagen seine Aufgaben im Haushalt. Im Vergessen waren wir Männer schon immer gut 😉 Und warum Frauen plötzlich Samariterinnen werden und ihren Männern alles abnehmen, geht mir nicht in den Kopf. Muss es ja auch nicht. Wie oben schon geschrieben, jede Familie ist für ihr Glück und ihre Zufriedenheit selbst verantwortlich.

Wir haben das Glück uns einmal in der Woche eine Putzfrau leisten zu können. Sie kümmert sich um Küche und die Bäder. Das entspannt die Haushaltssituation für uns massiv. Die Kinderzimmer und das Wohnzimmer, sowie das regelmäßige Aufräumen, Staubwischen und Einkaufen ist mein Job. Plus die ganzen Dinge, die der Fragebogen nicht aufgelistet hat. Meine Frau kocht und macht (wieder) die Wäsche. Und jetzt doch noch etwas zur Erziehung: An drei Tagen bin ich für die Kinder da, meine Frau an zwei Nachmittagen. Am Wochenende ist dann Familienzeit. Für uns eine passende und faire Aufteilung. Ach ja, meine Frau arbeitet voll, ich mit 24 Std./Wo.

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