Ein Interview mit happybabyness.com über die Frage, ob es einen modernen Vater braucht, um sich 16 Monate lang alleine um die Kinder zu kümmern. Hier ein Auszug:
Trotz weitgehender Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen ist es in der heutigen Zeit noch immer nicht selbstverständlich, dass ein Vater Elternzeit nimmt. Hältst Du Dich für besonders „modern“?
Eigentlich habe ich ein Problem mit dem Begriff „moderner Vater“. Wenn es moderne Väter gibt, sind alle anderen Papas dann altmodisch? Für mich ist der Begriff „Herzblutpapa“ inzwischen deutlich passender. Ich will meine Kinder mit ganz viel Herz aktiv im Alltag begleiten und die schönen aber auch die anstrengenden Seiten in der Kindererziehung erleben. Ich bin der Meinung, wir Väter können alles, außer stillen. Und dementsprechend mache ich alles, nur das Stillen habe ich nicht einmal versucht 😉
Schade eigentlich 😉 Was genau hat Dich denn dazu bewegt Elternzeit zu nehmen?
Meine Frau und ich haben früh über unsere Vorstellungen und Wünsche bezüglich möglicher Kinder gesprochen. Für mich war immer klar, ich werde einen gleichberechtigten Part in der Begleitung und Erziehung unserer Kinder übernehmen, wenn wir Glück haben und Eltern werden. Es hat geklappt und so habe ich schon beim Lieben Tiger sechs Monate Elternzeit genommen.
Welche Rolle spielte Dein Vater in Deiner eigenen Kindheit? Hat er Deine Vorstellung, wie ein Vater zu sein hat, wesentlich geprägt?
Ich habe und hatte schon vor 44 Jahren das große Glück, einen – aus heutiger Sicht – aktiven Vater zu erleben. Mein Vater hatte Schichtdienst und war entweder morgens oder nachmittags für meinen Bruder und mich präsent und immer ansprechbar.
Der kleine Unterschied ist lediglich, dass er sich um uns gekümmert hat, während meine Mutter den Großteil der klassischen Hausarbeit übernahm. Wohingegen meine Frau und ich die Carearbeit, sprich Haushalt und Kindererziehung, partnerschaftlich aufteilen.
Wie genau sieht diese Carearbeit denn im Alltag aus?
07:00 Wenn alles gut geht schlafen wir bis sieben. Mal sehen die Kinder ihre Mama noch, manchmal aber nicht, dann muss ich sie trösten. Dann liegen wir im Bett, lesen Kinderbücher oder spielen Verstecken.
07:30 Meine Jüngste bekommt eine neue Windel und wir ziehen uns alle an. Anschließend wird eine kurze Runde im Kinderzimmer gespielt, bevor wir Frühstücken und noch etwas die Zeit vertrödeln.
08:30 Ich schrecke hoch und werde zum Feldwebel, da die Große bis 9 in der Kita sein muss. Bevor es losgeht werden aber Mützen und Jacken gesucht und das Transportmittel (Laufrad, Fahrrad…) verhandelt.
08:55 Meine Jüngste und ich düsen von der Kita nach Hause. 2x die Woche gehen wir joggen, 2x einkaufen und mittwochs ist „Papazeit“, ein Vatertreff für Väter mit Kindern zwischen 0-3 Jahren.
12:00 Mittagessen mit Lila Sternchen, die wenn es super läuft anschließend 1-3 Stunden schläft. In der Zeit räume ich auf, putze, surfe im Netz, blogge, oder gehe 2x die Woche aufs Home-Rennrad.
Das komplette Interview mit zusätzlichen Bildern findet ihr unter: happybabyness.com