Auf Instagram hatte mich Heiner von vaterwelten vor ein paar Tagen um fünf Papa-Fakten gebeten. Hat etwas gedauert, da meine Mädels in einem gemeinsamen Spielrausch waren und mich als Schiedsrichter bzw. Lebensretter benötigen. Aber hier sind sie nun, meine persönlichen fünf Papa-Fakten:
1. Papa sein ist der Hammer: Für mich ist jeder Tag ein Geschenk. Bislang habe ich jeden Entwicklungsschritt bei den Mädels live erleben können. Ob es das erste Drehen, Krabbeln, das erste Wort, die ersten Schritte, Schaukeln ohne Anschwung geben oder der erste Tag ohne Windeln war. Immer war ich persönlich dabei, es musste mir nicht im Nachhinein erzählt werden.
2. Zwei ist nicht das Doppelte von eins. Jedenfalls dann nicht, wenn hinter den Zahlen Kinder stecken. Beispiel: früher dachte ich, ist doch kein Ding mit zwei Kindern. Wenn ich abends mal alleine mit meinen Töchtern bin, bringe ich halt erst das jüngste und dann das älteste Kind ins Bett. Kann klappen, muss es aber nicht. In der Realität sieht es bei uns oft so aus: gegen 18.45h bringe ich zuerst Lila Sternchen ins Bett. Sie schläft nach 15 bis 20 Minuten ein. Dann soll der Liebe Tiger ins Bett, spätestens aber bei der gemeinsamen Gute-Nacht-Geschichte höre ich die Kleine aus dem Nebenzimmer. Also gehe ich kurz rüber und versuche sie zu beruhigen. Kaum schläft sie wieder, steht auch schon der Liebe Tiger im Zimmer und fragt: „Papa, wann kommst du ENDLICH wieder zu mir?“ Leider in so einer Lautstärke, das Lila Sternchen wieder aufwacht. Also direkt zurück zum Start und einen neuen Versuch beginnen.
3. Es kommt immer anders, als man denkt: egal was ich für den Tag plane, meine Töchter oder meine Frau haben eigene Pläne. Ein dickes Pfund Gelassenheit und Flexibilität ist hilfreich. Beispiel: Der Liebe Tiger will unbedingt nach der Kita auf den Spielplatz. Also packe ich Lila Sternchen warm ein und nehme das Sandspielzeug im Kinderwagen mit. In der Kita angekommen weiß meine Große natürlich nix mehr von ihren Wünschen am Vormittag. „Spielplatz, nein Papa, auf gar keinen Fall, wir wollten doch in den Zoo.“
4. Dank meiner Kinder stelle ich an mir Fähigkeiten fest, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie besitze. Beispiel Karneval: mein Lieber Tiger war an Weiberfasnacht ein gefährlicher Löwe. Da ich morgens für die Mädels zuständig bin, war ich auch für die Löwen-Schminke zuständig. Von dem Ergebnis war ich selbst positiv überrascht.
5. Wenn ich für mich keine Zeit einfordere, gibt es definitiv keine. Das musste ich erst lernen. Nach der Geburt der Großen wollte ich jede freie Minute mit meiner Familie verbringen und nix verpassen. Heute weiß ich, ganz ohne Zeit für mich (und Zeit für uns als Paar) geht es nicht! Die gesunde Portion Egoismus, damit der Satz: „Schatz, Kinder; ich bin mal eben Laufen“ ohne schlechtes Gewissen über meine Lippen kommt, musste ich mir erst antrainieren. Ich bin zwar kein Amateur mehr, aber Profi wäre deutlich übertrieben. Ich arbeite an mir…