Seit Wochen gibt es ein Wort, das meiner fast dreijährigen Tochter täglich gefühlte 100x aus dem Mund entweicht: „WARUM?“. Und zwar egal zu welcher Tag- und Nachtzeit und egal worüber wir gerade reden. Von „WARUM musst du den Rasen mähen?“ bis hin zu „WARUM müssen wir essen?“.
Vorhin dann die bislang schwierigsten WARUM-Fragen ever: „Papa, WARUM bist du und Mama verheiratet?“ „Mhm, weil Mama und ich uns lieben!“ „Und WARUM liebt ihr euch?“ „Äh, weil die Mama so eine tolle Frau ist.“ „Und WARUM?“ „Weil …“ „Na ja, weißt du ….“ „Also das ist so …“ Da saß ich nun, auf der Badewannenkante im Badezimmer, der Auftrag war eigentlich bis vor drei Sekunden klar definiert: meine Tochter beim Zähneputzen zu begleiten. Nicht mehr und nicht weniger. Und dann, drei Minuten vor dem Zubettgehen, so heftige WARUM-Fragen.
Ich habe scheinbar ein paar passende Antworten auf ihre Fragen gefunden, jedenfalls hat meine Tochter sich mit ihnen zufrieden gegeben und ist mir bereitwillig ins Kinderzimmer gefolgt. Ich aber habe weiter darüber nachgedacht. Eine folgerichtige WARUM-Frage wäre noch gewesen: „WARUM hat Mama dich ausgesucht, um mich zu bekommen?“ Gut, mit knapp drei Jahren wahrscheinlich eine etwas zu intellektuelle Frage. Aber ich hatte sie die ganze Zubettgehzeit im Kopf. Ja, WARUM eigentlich ich?????
Weil ich gut zu ihren Lebensvorstellungen gepasst habe, sagt meine Frau. Aber was meint Sie damit? Es haben einfach die Interesse gestimmt, wir wir uns Familie vorstellen und was wir vom Leben erwarten. Dicker Pluspunkt waren meine regelmäßigen Patenkind-Livevorstellungen. Meine Partnerin war damals sehr angetan, wie ich mich um mein Patenkind gekümmert habe. Und dann – ganz unromantisch – war ich einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich kann rückblickend nur sagen: da habe ich echt Glück gehabt!